Ein Vergleich: Keramik vs. Titan in der Implantologie

Neben dem klassischen Titanimplantat gibt es auch andere, metallfreie Werkstoffe, die für Patienten in Frage kommen. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn die Person unter bestimmten Erkrankungen leidet und deshalb nicht auf Titan setzen kann oder möchte. Zu den Erkrankungen gehören u.a.: Unverträglichkeiten, Allergien, Rheuma, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen.

Auch Patienten, die aufgrund ihres Berufs täglich mit Metallen in Kontakt kommen und eine entsprechende Reaktion befürchten, greifen eher zu einer Alternative. Auch immer mehr Menschen stehen medizinischen Werkstoffen aus Metall zunehmend kritisch gegenüber. Sowohl schlechte Erfahrungen, beispielsweise mit Amalgam als Zahnfüllung, als auch der Wunsch nach einem rundum natürlichen Lebensstil sind Gründe dafür. Die Sorge vor unerwünschten Nebenwirkungen ist bei manchen Patienten groß. Doch welche Fakten und Argumente liegen zu den Materialien Titan und Keramik überhaupt vor?

Zahnimplantate aus Titan: erprobt und wissenschaftlich belegt

Durch die Biokompatibilität von Titan sind Komplikationen oder allergische Reaktionen extrem selten. Die Osseointegration, also das Einwachsen des Implantates in den Knochen, ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Sollten Sie also auf der Suche nach einem festen und langlebigen Zahnersatz sein, können Sie für ein Zahnimplantat aus Titan bedenkenlos zu Ihrem Zahnarzt gehen.

Bei den Titan-Materialien unterscheidet man zwischen reinem Titan und Titanlegierungen. Letztere sind zwar durch eine noch bessere Festigkeit ausgezeichnet, jedoch werden in manchen Fällen beim Patienten Nebenwirkungen beobachtet, die bei Verwendung von Reintitan vermieden werden können. Der Vorteil von reinem Titan: Der Organismus des Patienten muss nur ein Metall annehmen. Ein Nachteil sind die Kosten – die Herstellung von Reintitan ist aufwändiger und deshalb teurer als alternative Stahllegierungen. Aufgrund der wissenschaftlich bestätigten, herausragenden Eigenschaften und der Bioverträglichkeit sind Zahnimplantate aus Reintitan die erste Wahl, um bestmögliche Voraussetzung für Beschwerdefreiheit und den langfristigen Erfolg der Behandlung zu schaffen. Daneben zeichnen sich Zahnimplantate durch eine sehr hohe Festigkeit und Langlebigkeit aus.

Zahnimplantate aus Keramik

Ein Keramikimplantat ist sehr biokompatibel und gewebeverträglich. Es wird schnell in den Kieferknochen einwachsen und ist extrem belastbar, bruchfest und langlebig. Keramikimplantate sind aus Zirkonoxid und sind metallfrei. Allergien und Unverträglichkeiten treten nach derzeitigem Kenntnisstand nicht auf, und die Heilung des umgebenden Zahnfleischs verläuft gut. Häufig wird die Farbgebung des Materials als großer Vorteil gewertet, da ein Durchscheinen des Implantates durch das Zahnfleisch kaum wahrgenommen wird. Dies ist vor allem bei Implantaten im Frontzahnbereich ein wichtiges Kriterium.

Keramik auf den Zahn gefühlt

Die Langzeitverträglichkeit von Keramikimplantaten ist bislang nur durch kurz- und mittelfristige Studien belegt, jedoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sie in der Regel ausgezeichnet vertragen werden. Zirkonoxid-Implantate haben zwar erst vor kurzem wieder Einzug in die Medizin gehalten, allerdings unterliegt das Material einem gewissen Alterungsprozess. Ob es letztlich die gleichen positiven Ergebnisse wie Reintitan erzielt, ist daher noch nicht abschließend geklärt.

Die Einheilungsphase von Keramikimplantaten ist relativ lang und kann bis zu 24 Wochen dauern. Anders sieht es bei Titanimplantaten aus, die in der Regel innerhalb von 6-12 Wochen in den Kieferknochen einwachsen. Allerdings müssen Keramikimplantate geschützt werden, bis sie vollständig im Knochen verankert sind.

Obwohl es sich lohnt die Produktentwicklung und Studienergebnisse weiterhin zu verfolgen, sollten Keramikimplantate und Titanimplantate erst nach entsprechender wissenschaftlicher Bestätigung gleichwertig behandelt werden. Titan hat sich über viele Jahre hinweg als Werkstoff für Zahnimplantate bewährt und dies ist durch die vorhandene wissenschaftliche Unterstützung belegt. Innovative Implantate aus Reintitan sind sicher, flexibel einsetzbar und heilen schnell ein – was durch unsere langjährige Erfahrung in der Praxis für Implantologie in Mainz bestätigt wird. Aus diesem Grund ist Titan das derzeit optimale Material. Keramikimplantate können jedoch für Risikopatienten mit Unverträglichkeiten und anderen chronischen Vorerkrankungen eine Alternative sein. Da Langzeitstudien noch ausstehen, sollte die Entscheidung gut überlegt sein.

 

 

 

Mehr zur Behandlung mit Implantaten erfahren Sie in unserer Praxis in Mainz:
> Dr. Köttgen – Zahnimplantate